20111228

Margarethe Lachmund: Briefe

Kurz vor Weihnachten bekam ich das Buch "Seinen Ort finden", welches 2002 in Berlin in zweiter Auflage erschienen ist, anlässlich einer kleinen Fotoausstellung, die auch im Berliner Antikriegsmuseum zu sehen war. Ich staunte nicht schlecht, als ich darin Briefe von Clara Grunwald an Margarethe Lachmund fand.
Margarethe Lachmund (1896-1985) war einst eine der führenden Quäkerinnen Deutschlands. Mich persönlich interessieren ihre Briefe, da Lachmund mit Hunderten von Personen einen intensiven Briefverkehr pflegte, aus dem man die Quäkergeschichte aus einem ganz persönlichen Blickwinkel kennen lernen kann.

Da staunt auch der Koala: "Seinen Ort finden"


Die Briefe von Lachmund erscheinen dem heutigen Leser allerdings etwas belehrend, der andauernde mahnende Ton irritiert. Unter den Briefen ihrer Korrespondenten findet man aber wahre Schätze an Tiefe und Erbauung. Leider komme ich einfach nicht dazu, die etwa 500 Briefe an Lachmund meines eigenen Archives einmal zu editieren. Besonderes interessant sind die Jahre 1933 bis 1945, aus denen auch in  "Seinen Ort finden" zitiert wurde. Ergänzend dazu gebe ich hier einen Rundbrief wieder, den außer Lachmund viele Quäker 1945 erhalten haben und der uns einen guten Einblick in die damalige Situation verschafft. Hans Albrecht war damals "Schreiber" (Vorsitzender) der DJV, und der erwähnte Alfons Paquet war ein bedeutender Journalist, der gegen Ende des Zweiten Weltkriegs in Frankfurt ums Leben kam: