20120729

Juden, „Geltungsjuden“, „Mischlinge“ – eine fragmentierte Schicksalsgemeinschaft: „Jüdisches“ (Über-)Leben im nationalsozialistischen Wien 1938–1945

Es ist überfällig: die Geschichte der Quäker zwischen 1933 (bzw. 1938) und 1945 in Wien müsste aufgearbeitet werden. Nun gibt es ein Projekt von Dr. Albert Lichtblau und Dr. Eleonore Lappin-Eppel von der Universität Salzburg, die sich dem folgendem Thema annehmen wollen:

Juden, „Geltungsjuden“, „Mischlinge“ – eine fragmentierte Schicksalsgemeinschaft:
„Jüdisches“ (Über-)Leben im nationalsozialistischen Wien 1938–1945

Projektziel 

Ein Aspekt des nationalsozialistischen Rassenwahns war die Kategorisierung von rassistisch Verfolgten. Es gab „Juden“ und „Mischlinge“ verschiedenen Grades je nach Anzahl der jüdischen Vorfahren. „Mischlinge“, die 1935 Mitglieder der jüdischen Glaubengemeinschaft waren, waren „Geltungsjuden“ und erheblich schlechter gestellt.

Richard Foster: Die Bibel - ein zuverlässiger Führer

Von einem "G. W." (Gerhard Wieding?) wurde eine Passage von Richard Foster ins Netz gestellt, die die Bibel zum Thema hat. Im Prinzip wird nichts Neues gesagt, sondern ähnliches findet man schon bei George Fox und William Penn. Interessant ist allemal das Video der "Quäkerpredigt", wie ich sie auch in den USA erleben durfte. Teile daraus stammen direkt aus den Schriften von George Fox. Vielleicht wird der amerikanische Quäker Richard Forster ja einmal zur Richard-Cary-Lecture eingeladen - er wäre durchaus einer meiner Wunschkandidaten.

Lange Nacht der Religionen: Eine Alternative: Meditation statt Jubelgottesdienst

An einem Samstag, den 1. September 2012, findet in Berlin die erste „Lange Nacht der Religionen“ statt. Eine Vielzahl unterschiedlicher religiöser Gemeinschaften öffnet ihre Türen und lädt zur Begegnung ein. Auch die Berliner Quäker werden sich an dieser Nacht der offenen Tür beteiligen.

Clifford Barnard: Hilfsarbeit in der Nachkriegszeit

Dieses Buch möchte ich allen empfehlen, die sich für die Hilfstätigkeit der Quäker in Deutschland von 1945 bis 1947 interessieren, oder sie noch selbst erlebt haben. Clifford Barnard hat an diesen Hilfsaktionen als junger Mann teilgenommen - es gibt noch ältere deutsche Quäker, die sich an ihn erinnern.
Clifford Barnard war Teil der Friends Ambulance Unit und arbeitete schon 1945 in einem Sammellager in Sandborstel. Später war er dort für das Rote Kreuz tätig.

Gesehen auf dem Weg zur Andacht (29.07.2012)

Heute auf dem Weg zur Andacht fiel mir dieses Plakat auf. Es lautet nicht "Weshalb gehen nur wenige Quäker zur Andacht?", sondern "Warum fühlen wir uns in einer Stadt mit 3,5 Millionen Menschen allein?"

20120719

Quäker der Woche (24): Der Wirtschaftstheoretiker und Soziologe Kenneth Ewart Boulding

Kenneth Boulding wurde in Liverpool geboren und wuchs in einer Methodistenfamilie auf. Er studierte in Oxford am New College zunächst Chemie, wechselte aber sehr bald an den Fachbereich Politikwissenschaften, Philosophie und Wirtschaftswissenschaften. Bei seinem Abschluss 1931 (degree) erlangte er die Bestnote. Anschließend lehre er fünf Jahre in Oxford. Während einer Fahrt nach Amerika lernte er den Ökonom Joseph A. Schumpeter (1883-1950) kennen, der ihm empfahl, für einige Zeit nach Harvard und erst darauf nach Chicago zu gehen. Dort ermöglichte es ihm das Commonwealth Fellowship, seine wirtschaftswissenschaftlichen Studien zu vertiefen. 

Andreas C. Müller: Draht zu Gott ohne Vermittler. Oder: Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.

Von der Katholischen Internationalen Presseagentur wurde im Juni 2012 ein Text über die Schweizer Quäker, von denen man recht selten hört, ins Netz gestellt (Verfasser: Andreas C. Müller). Da die katholische Kirche bekanntlich kein Geld hat, muss für den Text bezahlt werden, "nur" 250 Franken. Ich muss sagen, so groß ist mein Interesse dann doch nicht...

Eine deutsch-amerikanische Hochzeit im Schwarzwald

Katja Heil berichtet kurz über eine Hochzeit in Deutschland, bei der die Braut, Sara (ohne h) Quäkerin ist. Es hat dabei auch eine Zeit der Stille gegeben.

20120718

Lutz Caspers: 75 Jahre Quäkerhaus in Bad Pyrmont

Mehr durch Zufall habe ich im Hinterraum der Planckstraße eine wohl neu erschienene Schrift „Lutz Caspers: 75 Jahre Quäkerhaus in Bad Pyrmont“ entdeckt, zu der ich einige Anregungen geben möchte. Vielleicht wird man einmal einen weiteren Satz drucken, und dann könnten einige der Fehler und Ungenauigkeiten korrigiert bzw. der Inhalt verbessert werden.

Neuerscheinung: Was lasen die Quäker in Minden?

Vor ein paar Tagen ist nun mein Aufsatz zur Quäkerliteratur in Minden erschienen:

                                                

Claus Bernet: Was lasen die Quäker in Minden? Bemerkungen zu Buchproduktion und Literaturdistribution, in: Mitteilungen des Mindener Geschichtsvereins, Band 81, 2009, S. 7-12.

Das Jahrbuch "Mitteilungen des Mindener Geschichtsvereins" erschien nicht, wie der Druck angibt, 2009, sondern erst 2012 - leider ist das mit keinem Wort erwähnt. Eingereicht hatte ich den Beitrag 2005. Wenn ich also heute einen kleinen Text einreiche, erscheint dieser 2019 - vielleicht!
Um was geht es? Vor allem um die Mittel und Wege, wie Quäker in Deutschland missionierten, welche Texte dabei eine Rolle spielten, und welche Personengruppen man erreichte, welche nicht. Ebenso habe ich das Netzwerk genauer untersucht, welche Engländer und Amerikaner auf deutschsprachige Quäkerliteratur Einfluss nahmen.

20120716

Neuerscheinung: Matthäusevangelium

Ab sofort erhältlich:

Das Matthäus-Evangelium in der Auslegung des Theologen und Quäkers Emil Fuchs. Hier mehr.


Quäker interviewt Quäker: Alan Nothnagle im Gespräch mit Michael Luick-Thrams

Michael Luick-Thrams ist einer der faszinierendsten Persönlichkeiten des deutsch-amerikanischen Quäkertums: Museumsgründer, Weltreisender, Farmer, Schwulenaktivist, Lehrer, und, und, und. In einem Interview, geführt vom Berliner Quäker Alan Nothnagle, berichtet er über die Gründe seiner Migration, die eigentlich eine Remigration ist, und über die USA als "faschistischen" Staat. Falls Michael tatsächlich länger bleiben sollte (ich habe meine Zweifel) so ist dies nicht nur für die DJV ein Gewinn  - es wird lebendiger werden...

Alan Nothnagle hatte mich gebeten, auf das Interview hinzuweisen, dem ich gerne nachkomme:

Hier das volle Interview, einschließlich der Möglichkeit der Kommentierung:



20120701

Sozialarbeiterin Margarethe Lachmund (2): Teilnachlass

Seit Jahren möchte ich die Lebensgeschichte der Sozialarbeiterin Margarethe Lachmund schreiben, doch in absehbarer Zeit werde ich das nicht leisten können. Damit wenigstens andere Wissenschaftler von meinem Teilnachlass profitieren können, stelle ich hier eine Liste des Empfängernachlasses zusammen, in welcher sich zahlreiche Briefe von Personen aus dem öffentlichen Leben befinden:

Nachlass Lachmund, Mappe A

Korrespondenz Juden / Nichtarier / Verfolgte:


Rabbiner B. Brilling, 1965
Else Rosenfeld, 1965
Gustav W. Heinemann, 1952
Standesamtabschrift Anna Grünberg, 1942
Geburtsregisterabschrift Bertha Schüler, 1942
Hans Albrecht, 1939
Silberstein, Frankfurt, 1938
Lindenberg, 1938
Elisabeth Glas, 1938
Urteil in der Sache Friedrich Mencke gegen Friedrich Schmidt
Elsa Fiebitz, 1935

Proteste englische Quäker gegen Bombenangriffe gegen deutsche Zivilbevölkerung 1939-45

David Irwin, den der ein oder andere deutsche Quäker von seinen Besuchen in Baden-Württemberg und Berlin persönlich bekannt ist, hat mich auf Folgendes hingewiesen:
Es gab während des Zweiten Weltkriegs Bestrebungen der englischen Quäker gegen nächtliche Bombardierungen deutscher Städte, insbesondere gegen die Bombardierung von Gebieten mit einer hohen Wohndichte. Maßgeblich beteiligt an der Protestaktion war der Quäker Thomas Charles Foley (1896-1979).
David Irwin hat nun eine der bislang kaum beachteten Protestpetitionen zugänglich gemacht, auf der facebook-Seite der britischen Quäkerbibliothek (London).