20130111

Inhalt „Quäker“, Heft 5, September/Okober 2012, 86. Jahrgang:

Inhalt des „Quäker“, Heft 5, September/Okober 2012, 86. Jahrgang:

-Claus Bernet: „Unter Herzensküssen das letzte Lebewohl“: ein zeitgenössischer Bericht über den Tod der Quäkerin Sophia Seebohm 1804 – war ursprünglich gedacht als Beitrag für ein Sonderheft „Sterben & Tod bei Quäkern“. Solche Berichte sind übrigens sehr selten, ich kenne aus dem Kreis der deutschen Quäker in Minden und Pyrmont keinen zweiten, obwohl ansonsten Geburten und Todesfälle zentrale Ereignisse der Gemeinde waren.
-Klaus-Thomas Hänsch: Bericht über die BV Ost bei Freimut Luft und Veronika Wollein.
-Ullrich Hahn: „Nein zur Gewalt im Alltag“: eine soziopolitische Reflexion zu direkter und indirekter Gewalt, zum Problem staatlicher Sanktionierungen (Strafen), zum Verhältnis von Konsum und Gewalt (vgl. dazu auch Kapitel 8 von „Der mit dem Licht tanzt“), und, als positiver Abschluss, zu Formen des „gerechten Lebens“.

-Karin Hönicke: „Gedanken und Fragen zum Friedensausschuss“. Der kurze Beitrag ist eigentlich eine Aneinanderreihung von Fragen, gipfelnd in „Brauchen und wollen wir Quäker noch einen Friedensausschuss?“. Dies muss jeder für sich selbst beantworten. Ich denke, wenn „viel diskutiert, Briefe verfasst, Treffen organisiert“ tatsächlich die Kernaktivitäten sind (S. 209), eher nicht. Friedenshaltung und pazifistisches Bemühen sollte das Engagement eines jeden Mitgliedes sein; man kann eine solche Haltung kaum in irgendeinen Ausschuss delegieren. Das hat auch die Autorin klar erkannt.
-Seite 203: Höhepunkt des Heftes: der Quäker-Koala – halt nein, natürlich nicht, sondern die „Quäker-House Mouse“. Ich werde Hanna Jordan bitten, ob die Mäuse nicht mal einen Koala treffen könnten...

...und liest...

-wichtig: „Ordnung des Zusammenlebens“. Grundlagen, Erfahrungen, Anregungen. Überarbeitete Fassung Oktober 2012 – zum heraustrennen und abheften, nein, lesen und weiterreichen natürlich. Zum Inhalt, der ja recht komplex ist und die Quäkergesellschaft fundamental angeht, wird an anderer Stelle berichtet. Formal wichtiger ist allerdings die Vereinssatzung, die schwerer zugänglich ist.
-„Offener Brief der Religiösen Gesellschaft der Freunde (Quäker) an den Vorsitzenden der Kultusministerkonferenz, Ties Rabe, Hamburger Senator der Behörde für Schule und Berufsbildung und die Kultusministerien der Bundesländer“, mit dem berechtigtem Anliegen, etwas gegen die Bundeswehrpropaganda an Schulen zu unternehmen. Auch hier in Berlin „verschönern“ Rekrutierungsplakate zahlreiche U-Bahnen. Statt Briefe zu schreiben, die nur wenige erreichen, sollten die Quäker einmal Plakate schalten oder Annoncen aufgeben. Ein Plakat im U-Bahnhof Friedrichstraße oder eine Kleinanzeige in der FAZ bringt mehr als der hundertste Mahnbrief an Herrn Staatssekretär sowieso. Ich bin überzeugt, dass kein (oder sagen wir einmal kaum einer) der vielen Protestbriefe der letzten Jahre irgendeinen Politiker überhaupt erreicht hat, da üblicherweise der Bürodienst solche Post in die Ablage „P“ verschiebt, bedauerlicherweise.

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